Der Mensch ist neugierig. Er möchte sich informieren, aktuell sein und sich Wissen aneignen, welches vor ihm noch niemand besessen hat. Nicht nur die Art von Wissen, das man in der Schule lernt oder in dicken Wälzern nachschlagen muss. Jeder Mensch ist auf seine Weise an gewissen Dingen interessiert. Ob Musik, Technologie, Psychologie, Mode oder die Natur, ist man von etwas begeistert, will man mehr darüber wissen und man investiert seine Zeit in diese Neugierde.

Was ist ein:e Journalist:in?

Es gibt Forscher, Wissenschaftler und Gelehrte in den unterschiedlichsten Bereichen unserer Gesellschaft. Sie sind die Entdecker, die Nachfolger von Da Vinci, Columbus oder Mozart. Doch wie gelangen wir, die noch nicht fertig Ausgebildeten, die, welche die nötigen Ressourcen nicht haben,  an dieses Wissen dieser Entdeckungen oder Künste, die diese Menschen gemacht und ausgeübt haben?

Dafür leben die Lehrer. Für das Weitergeben ihrer Erfahrungen oder ihrer Studien und das Verbreiten ihrer Überzeugung oder Begeisterung. Berühmte Lehrer sind zum Beispiel Jesus, Siddhartha Gautama (alias Budda) oder Brian Timoney (ein Schauspielcoach aus London) und noch Tausende Weitere.

Die Lehrer der Gegenwart haben allerdings eine andere Reichweite als vor mehreren hundert Jahren. Sie werden unterstützt von einer weiteren Gruppe Menschen, die ihr Leben der Kommunikation im grossen Ramen gewidmet haben. Sie sind laut Horst Pöttker (deutscher Sozialwissenschaftler, Hochschullehrer und Publizist) "die Hersteller der Öffentlichkeit und die Vermittler von richtigen und wichtigen Informationen an eine möglichst grosse Anzahl Menschen": Die Journalisten.

Entwicklung des Journalismus

Die Art des Journalismus hat sich natürlich stark gewandelt, seit den ersten Flugblättern aus Zeiten des Buchdrucks. Zum ersten mal spricht man von Journalismus im 19. Jahrhundert mit dem Aufstieg der Presse. Zu Beginn, ging es allerdings noch nicht um Informationsbeschaffung und Veröffentlichung im allgemeinen, viel mehr um Politik und die Veröffentlichung wichtiger politischer Vorgänge und Ereignisse. Zeitungen wurden lokal verkauft und die Informationen kamen, wenn es "guter Tea" war, höchstens bis in die nächste Ortschaft. Mit den Jahren, die folgten, entwickelte sich die Technologie sowie die internationale Kommunikation und Interaktion und man erfuhr immer mehr über globale Geschehnisse. Schliesslich, nach vielen Schreibmaschinen, ersten Computern und nach sehr vielen Zeitungen und Magazinen, landen wir hier im Jetzt. Und wie ich in diesem Artikel, nutzen die Journalisten der modernen Zeit das Internet. Eine unglaubliche Chance, Wissen, Fakten und Neuigkeiten auf der Welt zu verteilen. Mit wenigen Mausklicks kannst du einen Text in eine andere Sprache übersetzen und somit bietet das Internet die perfekte Plattform für den Journalismus. Jede Person, die will, ist nun im Stande, den Text des Journalisten zu lesen. Ich denke, für einen Menschen, der sein berufliches Dasein der Verbreitung von Nachrichten und Informationen widmet, gibt es nichts erfüllenderes, als eine grosse Reichweite und damit eine vielfältige Leserschaft, welche von seinem Text, seinem Werk, profitieren kann. Es ist meiner Meinung nach nur noch eine Frage der Zeit, bis Journalismus ausnahmslos digitalisiert wird. Auch ökologisch gesehen hätte es nur Vorteile, keine Zeitschriften mehr drucken zu müssen. Schlussendlich arbeitet jeder Journalist, der seinen Beruf in Zukunft sichern will, bereits am Computer und ist im Internet aktiv.

Wieso Journalist:in werden?

Eine Berufung, welche von Leidenschaft und Neugierde geleitet wird und immer mehr als Traumberuf für viele Jugendliche gilt. Sie beinhaltet mehr als nur Texte schreiben, und Wikipedia Artikel zu lesen. Der Reiz dieses Berufs liegt genau darin, dass jeder Arbeitstag neues bringt. Neue Ereignisse, neue Kommunikation, neue Menschen, neue Fakten. Jana Gioia Baurmann, Redakteurin im Wirtschaftsressort der ZEIT, beschreibt ihren Beruf wie folgt:

"Plötzlich war da der Journalismus. Ein Beruf, der dieses alles bietet: unterschiedliche Welten, verschiedene Themen, Menschen, die einem ihre Geschichten erzählen."
Jana Gioia Baurmann – ZEIT-Redakteurin

Weiter sagt sie in diesem Interview (mit "Zeit für die Schule"), sie habe nie richtig Feierabend, denn gute Geschichten entstehen überall und immer. Es sei ein Privileg ihre Stimme teilen zu können aber auch eine Herausforderung, da sie mit ihren Texten ihre Sprache, ihre Haltung und ihre Persönlichkeit veröffentlicht und sich somit verletzlich mache. 

Das Privileg, gehört zu werden

Wie Gioia Baurmann haben sich viele Journalisten eine Reichweite erschaffen. Sie haben, meiner Meinung nach das "Privileg", gehört zu werden. Ich denke, in der heutigen Zeit haben vor allem in meiner Generation immer mehr Menschen das Bedürfnis, angehört zu werden. Dieses Gefühl von nicht handeln können, nichts tun können, nicht schreien zu können oder direkt Gehör zu erhalten ist ein ständiger Begleiter, wenn ich heute die News lese (Flüchtlingslager Moria, Massentierhaltung, sterbende Kinder in Yemen usw.). Somit ist es für mich mehr als verständlich, diesen Berufsweg einzuschlagen und sich der Öffentlichkeit zu stellen.

Es ist wichtig, zu kommunizieren und sich über diese Probleme auszutauschen. Es ist wichtig, sich zu informieren und auf dem neusten Stand zu sein. Es ist wichtig, seine Meinung zum Ausdruck zu bringen und für seine Rechte und Überzeugungen einzustehen und zu schreien wenn nötig. Genau dafür steht meiner Meinung nach Journalismus. Die Möglichkeit zu teilen und gehört zu werden und zusammen mit einem konstruktiven, vielfältigen Team der Welt die Augen zu öffnen.